Einmal jährlich laden wir alle Praxisanleiterinnen und -anleiter der Studierenden der berufsbegleitenden Erzieherausbildung der Fachschule für Sozialpädagogik zu uns ins Schulzentrum Edith Stein ein, um eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis herzustellen. Diese Treffen bereichern beide Seiten, wir tauschen Informationen, Wünsche und Bedürfnisse aus, bieten ein Podium für fachliche Diskussionen und lernen uns kennen. 


Nach der Begrüßung durch die Klassenleitungen Dr. Anja van Kampen und Ursula Platzek-Heiss haben die beiden Lehrkräfte, unterstützt von den Studierenden, die Inhalte des zweiten Studienjahres vorgestellt. Erster interaktiver Programmpunkt war dann ein gemeinsamer Rundgang entlang der ausgestellten Produkte, die in den unterschiedlichen Lernfeldern im Unterricht entstanden sind.


Das Interesse war groß und die Gespräche waren sehr lebendig! Aber die Studierenden der berufsbegleitenden Erzieherausbildung hatten noch mehr vorbereitet und auf großen Plakaten eine Evaluation des ersten Ausbildungsjahres vorgenommen. Getrennt für die Lernorte Schule und Praxis stellten sie ihre TOPs (das war gut) und TIPPs (Änderungspotential) vor.


Zusammenfassend zeigt sich, wie wichtig die Beziehungen und deren Pflege den Studierenden sind, neben Ausflügen und anderen besonderen Ereignissen, die vom Alltag abweichen. Auf der Negativliste finden sich für beide Lernorte stellenweise Überforderungsgefühle durch zu große Anforderungen in zu wenig Zeit.

Aus diesen Impulsen entwickelte sich ein interessantes, wertschätzendes und anregendes Gespräch, in dem Studierende und Anleiter:innen Stellung zu den einzelnen Themen bezogen, bevor der letzte Programmpunkt des Nachmittags startete.

Im Zentrum stand die Frage: Was macht eine gute und motivierende Anleitung aus? Studierende und Anleiter:innen diskutierten in separaten Arbeitsgruppen und sammelten Aspekte, die in drei Bereiche kategorisiert wurden: Läuft richtig gut, das möchte ich weitergeben (grün), Ganz ok mit Potential zur Weiterentwicklung (gelb) und Geht so gar nicht / macht große Schwierigkeiten (rot).

 

Anleiterinnen bearbeiten die bunten Zettel

 

Arbeitsergebnis der Studierenden

 

Arbeitsergebnis der Anleitenden

Auffällig ist zunächst, dass die Studierenden sehr viel mehr Zettel beschrieben haben, was sicher auch mit dem Gesprächsbedarf der Anleiter:innen zusammenhängt, die sich ja untereinander nicht kannten. Darüber hinaus zeigt sich aber, dass beide Seiten am gleichen Strang ziehen, alle wünschen sich mehr Zeit, legen Wert auf einen respektvollen Umgang miteinander und einen sinnvollen, fairen Einsatz der Studierenden in den Einrichtungen. Allen ist aber auch klar, dass die Strukturen und ganz besonders der Fachkräftemangel die Umsetzung dieser Ideale enorm erschweren.

Es war ein schöner und sehr lebhafter Austausch, wir alle freuen uns schon auf das Treffen im nächsten Jahr hier im Schulzentrum Edith Stein.

Eine Sendung über Edith Stein, unsere Namenspatronin, im Deutschlandfunk

AvK Nov. 2022