Die angehenden Erzieher:innen einer unserer berufsbegleitenden Klassen empfingen Hannah Wahrlich und Vasa Jahaj, die beide Kindheitspädagogik an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) studieren. Auf Einladung von Birgit Herbst führten sie einen Workshop mit der Überschrift  "Sekundäre Traumatisierung in der sozialen Arbeit" durch - ein Thema von größter Aktualität in der Forschung, mit dem sie sich im Rahmen des Seminars „Psychosoziale Notlagen“ intensiv befasst haben.

Im Mittelpunkt des Workshops stand die sogenannte Mitgefühlserschöpfung, die aus großer Empathie und Sorge im Umgang mit leidenden, hilflosen Menschen entsteht. Ohne Mitgefühl ist engagierte soziale oder pflegerische Arbeit nicht möglich, fehlende professionelle Distanz und Selbstfürsorge kann aber zur sekundären Traumatisierung führen. Die hiervon betroffenen sozialpädagogischen Fachkräfte leiden so mit den Menschen, die sie betreuen, dass sie im schlimmsten Fall den Beruf aufgeben müssen. Sie erleben eine Traumatisierung aus zweiter Hand, die sie bis zur Depression und in den Burnout treiben kann.  Vorbeugung ist jedoch möglich, in Gruppenarbeiten haben die Studierenden der Fachschule präventive Maßnahmen erarbeitet, sich mit der professionellen, sozialen und individuellen Psychohygiene befasst und sich überlegt, wie ihr idealer Arbeitsplatz aussehen sollte. Am Ende wurden die Arbeitsergebnisse lebhaft und ausführlich diskutiert. Beide Seiten, die Hochschul- und die Fachschulstudierenden haben von der Veranstaltung profitiert und viel gelernt, ein Beispiel für die erfolgreiche Kooperation beider Bildungseinrichtungen.

Juni 2022 AvK