Wir haben endlich eine uns sehr wichtige Tradition wieder aufnehmen können und sind mit zwei Semestergruppen der Fachschule für Sozialpädagogik nach Krakau gefahren.  Initiiert wurde die Reise von Dr. Bernward Dörner, Historiker und bekannter Forscher zu nationalsozialistischen Themen, der neben seiner Tätigkeit bei uns auch eine Professur am Institut für Antisemitismusforschung der TU Berlin innehat. Begleitet wurden die Studierenden der Vollzeit 2 und der Teilzeit 2a außerdem von unserem Direktor, Stephan Gertzen und den Lehrkräften Dr. Anja van Kampen und Susanne Wodraschke.

Die Exkursion fand in Kooperation mit dem Kinderring Berlin e.V. statt, deren Mitarbeiterinnen ehrenamtlich die Organisation von Fahrt, Unterbringung und Ausflügen vor Ort übernommen haben. Am Samstag früh startete der Bus,  nach sechs Stunden Fahrt kamen wir in Krakau an und verschafften uns einen ersten Eindruck von der wunderschönen Stadt, zum Glück waren wir sehr zentral untergebracht. 


  Auf der Fahrt


    Vor unserem Hostel


Dann, am Sonntag, wurde es ernst: Wir besuchten die Gedenkstätten des größten nationalsozialistischen Konzentrationslagers, Auschwitz und Auschwitz-Birkenau. In zwei Gruppen wurden wir durch das Stamm- und das Außenlager geführt, durchaus und in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung für alle angehenden Erzieherinnen und Erzieher und auch die Lehrkräfte.


Bei schönstem Wetter, mit frischem Grün an denAlleebäumen und gepflegten Backsteinhäusern, sind die nach
wie vor unfassbaren Verbrechen, die hier an Menschen begangen wurden, seltsam irreal. Einige überlebende
Häftlinge haben die Ästhetik des Ortes im Frühjahr und Sommer nicht ertragen und besuchten das Lager nur im
tristen, kalten polnischen Winter. Bilder von Überlebenden geben einen Eindruck von dem, was hier geschehen ist. 


In diesem Buch, wohl dem
umfangreichsten der Welt,
stehen die Namen aller
Holocaustopfer, soweit sie
recherchiert werden konnten.


Links / oben Studierende der Fachschule für Sozialpädagogik vor einem
der Verwaltungsgebäuden in Auschwitz Birkenau, rechts / unten eine der
Baracken, in denen Häftlinge unter unvorstellbaren Bedingungen
leben mussten. 


Der Abend wurde zur Verarbeitung der intensiven Eindrücke und zum Kennenlernen des Krakauer Nachtlebens genutzt. Wer wollte, hatte am Montag noch die Gelegenheit zu einer ausführlichen Stadtführung, bevor wir am Abend mit dem Bus durch die Nacht wieder zurück nach Berlin fuhren.


Links / oben der jüdische Friedhof von Krakau, rechts / unten die
ehrenamtlichen Mitarbeitenden des Kinderring e.V.


Erschöpft und erfüllt von neuen Eindrücken hatten wir einen Tag zur Erholung, bevor es mit dem Unterricht weiterging.

AvK, Mai 2023

 

Wiederbelebung einer wichtigen Tradition: Fachschüler:innen für Sozialpädagogik erleben unvergessliche Tage in Krakau. Erfahre mehr über die spannende Exkursion